Menschlichkeit

„Nachdem wir uns gegenseitig versichert haben, dass alles in Ordnung ist, reichen wir uns die Hände. Dann geht der Hirte weg. Es bleiben eine Hundepfütze an meinem Vorderrrad und die Erinnerung an eine kurze, aber freundliche, zufällige Begegnung – eine von Tausenden wie auf jeder weiten Reise. Sie vermitteln selten tiefe Erkenntnis, wohl aber ein warmes und menschliches Gefühl von Gemeinsamkeit und erneuern die Einsicht, dass unser Planet – zum größten Teil – kein schlechter Aufenthaltsort ist.“

[Hinter dem Horizont rechts – Christopher Many]

Mit Gefühl

„…Intensivstation und Reha unterliegen einem sehr strengen Ablauf. Ich habe trotz wirklich netter und mitfühlender Menschen manchmal etwas vermisst. Herzenswärme. Mitgefühl. Ich weiß, niemand kann das offensichtlich im Berufsleben beibehalten: die Ideologie, die einen zum Arzt oder zur Pflegekraft werden lässt. Menschen zu helfen, laugt einfach aus. Die Arbeit ist körperlich anstrengend, die Arbeit fordert Konzentration. Die Arbeit fordert Gefühle. Wer kann schon acht Stunden täglich trösten und mitfühlen? Und das im Schichtdienst…“

[Mascha, du darfst sterben – Wenn der Tod Erlösung ist : Antje May]

Schön verstrahlt

„…Jeder trägt im Leben seine kleine oder größere Bürde. Menschen, die ein dickes Fell haben und alles auf die leichte Schulter nehmen, erkennt man auf den ersten Blick. Komisch, sie erinnerten mich ein wenig an Roboter. Menschen dagegen, die ihre Bürde angenommen haben, strahlen Schönheit aus, sie sind feinfühlig und gewissenhaft. Auch du trägst dein Scherflein, dachte ich, aber ich war froh darum. Denn wer wollte nicht strahlend schön, feinfühlig und mit gutem Gewissen durchs Leben gehen?…“

[Lebensgeister – Banana Yoshimoto]

Natürliches Vergessen

„…Die Evolution sortiert uns aus, sobald wir aus dem gebär- oder zeugungsfähigen Alter raus sind. Das heißt, sie sortiert uns nicht mal aus. Es ist noch schlimmer: Sie interessiert sich einfach nicht mehr für uns. Ob wir zehn Jahre weiterleben, zwanzig, fünfzig – es ist ihr schlichtweg egal. Wir spielen in ihrem Plan keine Rolle mehr…“

[Die Unglückseligen – Thea Dorn]

Schmetterlingschaos

„…Keine Welt, so abgelegen sie auch sein mag, ist gegen die heimtückischen Auswirkungen der Chaostheorie immun…“

[Die Macht des Schmetterlings – Matt Dickinson]

Anerkennung

„…Einen Moment lang stellte ich mir vor, wie cool es sein musste, in diesem Augenblick Via oder Justin zu sein, während all diese Leute für sie aufstanden und ihnen zujubelten. Ich finde, es sollte eine Regel geben, dass jeder Mensch auf der Welt wenigstens einmal in seinem Leben Standing Ovations bekommen muss…“

[Wunder – Raquel J. Palacio]

Der Sinn des Lebens

„…Die Marsianer fanden das Geheimnis des Lebens bei den Tieren. Das Tier stellt das Leben nicht in Frage. Es lebt einfach. Sein ursächlicher Lebensgrund ist das Leben selbst; es genießt und liebt das Leben…“

[Die Mars-Chroniken – Ray Bradbury]

Booktube sei Dank!

Angefangen hatte es bei mir vor einigen Jahren mit KossisWelt, wo ich mir Kossis Buch-Rezensionen in Videoform gerne ansah und von der ich so manchen tollen Lesetipp holte.

Durch Kossi erfuhr ich im vergangenen Jahr auch, dass sich bei Youtube viele sogenannte Booktuber tummelten, die sich dort rege über Bücher austauschten. Das machte mich hellhörig, auch weil ich bei Kossi selbst immer weniger Bücher entdeckte, die mich interessierten. Ich ging auf die Suche und wurde fündig – und süchtig. Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem ich mir nicht Videos über Bücher anschaue. Da viele Booktuber Bücherregaltouren drehen oder Fragen rund ums Thema Buch und Lesen beantworten, bekommt man relativ schnell ein Gefühl dafür, ob der jeweilige Booktuber ähnlich tickt, wie man selbst. Wenn dann noch die Chemie stimmt, sind die Buchtipps unbezahlbar. Der ein oder andere Fehlgriff passiert mir bei der Auswahl meines Lesestoffs zwar dennoch, aber das wird immer seltener. Eher ist es so, dass ich mir Anregungen unterschiedlichster Art hole, wodurch teilweise auch die Qualität gestiegen ist.

Im letzten Monat startete der Leseclub „Gemeinsam lesen“ bei Facebook, der von den Booktubern LadyoftheBooks, Phils Osophie und All about Alice ins Leben gerufen wurde. Gelesen wurde im Juni ein Buch, das bei mir nicht gerade auf der Wunschliste stand und das ich einzig und allein deshalb las, weil ich die Erfahrung des gemeinsamen Lesens und des anschließenden Austauschs darüber machen wollte. Es hat mir wirklich Spaß gemacht und das Buch hat mir wider erwarten (ich bin eigentlich kein Leser von Liebesgeschichten) wirklich gut gefallen. Im Juli lesen wir gemeinsam „Die Macht des Schmetterlings“ und beginnen damit am Samstag, den 23.07.2016. Das Buch hat mich neugierig gemacht, aber ich werde mich in Geduld üben und mit dem Lesen bis zu dem Termin tapfer abwarten. Weitere Mitleser sind dort übrigens herzlich willkommen.

Aber auch unabhängig von diesem Leseclub finden sich oft Booktuber, Booktube-Zuschauer und Blogger zusammen, um gemeinsam zu lesen und sich über das Gelesene auszutauschen. Immer wieder interessant, die Ergebnisse später im nachhinein zu vergleichen.

Hier ist noch eine bunte Mischung unterschiedlichster Youtube-Kanäle, die ich abonniert habe und wo ich gern reinschaue. Vielleicht ist ja auch für euch etwas dabei: Literaturlärm, Erika Buchnerd, Herbert Liest, Wilja van Book, Bookmarked, Fräulein Niemand, VersTand. Booktube, BuchGeschichten, Sonnige Bücher, Padi LoveBooks, Steffi’s Lese*leben, recycleourbooks, büchersüchtig, Exlibris Lisa, Toto liest, winkybooks, CocuriRuby, Kapitälchen, Bücherwunder, LotteKinds Bücher, chrissieskleinewelt, Matts Books …

An dieser Stelle bedanke ich mich außerdem ganz herzlich bei den Booktubern für die Mühe und die vielen Tipps, die mir schon so viele gute Lesestunden beschert haben!

Angstmanagement

„…’Die Ängste verschwinden also nicht?‘ ‚Manche verschwinden, manche werden durch neue Ängste ersetzt.‘ Er hakt seine Daumen in die Gürtelschlaufen. ‚Aber es geht nicht darum, all seine Ängste loszuwerden. Das ist unmöglich. Es geht darum zu lernen, seine Ängste zu beherrschen und sich von ihnen unabhängig zu machen. Das ist der springende Punkt.’…“

[Die Bestimmung – Veronica Roth]

Herzliche Gleichgültigkeit

„…Ein Auge war zugeschwollen, die Nase dick und lila. Am liebsten hätte sie geweint. Und ihn geküsst. (Anscheinend weckte alles in ihr den Wunsch, ihn zu küssen. Wenn Park ihr sagen würde, dass er Läuse und Lepra hatte und dass in seinem Mund parasitäre Würmer lebten, dann hätte sie trotzdem frischen Lipgloss für ihn aufgetragen. O Gott.)…“

[Eleanor & Park – Rainbow Rowell]